Es ist wieder Ferienzeit – auf englisch Holidays, also „holy days“: heilige Tage.
Und tatsächlich, diese Tage sind den meisten Menschen „heilig“, egal ob sie im Alltag etwas mit Gott zu tun haben oder nicht. Heilig heisst in dem Fall: Die Ferien soll und darf niemand antasten. Da gehört die Zeit mir. In dieser Zeit steige ich aus, aus dem Alltag und nutze die Zeit für etwas besonderes. Etwas, was mir gut tut, mich entspannen lässt und mir neue Kraft gibt.
Ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass diese besondere Zeit auch einmal eine Zeit der Stille sein kann, eine Zeit der Ruhe. Von Gott selbst wird berichtet, dass er, nachdem der Schöpfungsprozess abgeschlossen war ruhte. Den Menschen gebot er auch Ruhezeiten. Die Idee war, an diesen Tagen die Stille besonders zu suchen, um Gott zu begegnen. Die dem Menschen innewohnende Sehnsucht nach Stille ist angetrieben von einem in ihn hineingelegten Rhythmus von mArbeiten und Ruhen. Den wenigsten Menschen muss man das erklären. Sie spüren es, ja sehnen sich nach der Erfüllung dieses Rhythmus. Nun gibt es , Gott sei Dank, nicht nur den wöchentlichen Ruhetag, der Stille und Entspannung in unser Leben bringt. Es gibt Ferienzeiten. Staatlich verankert. Das birgt die Chance, auch mitten im Alltag kleine Inseln der Ruhe zu schaffen. Dort sollen wir unserer Seele ihren Raum geben – sie baumeln lassen. Wir können in diesen Zeiten entspannen und gleichzeitig gespannt hinhören, was Gott uns zu sagen hat.
Ich bin davon überzeugt: Wenn wir das Ziel unseres Lebens erreichen wollen, brauchen wir regelmässige „Holy days“ – heilige Tage der Stille. Anhalten, innehalten, hinhalten, aushalten, neue Kraft erhalten, einen Halt im Leben bekommen. Darum geht es in diesen Zeiten. Gott hat Zeit für Ferien. Er lädt uns ein, sie bei ihm zu verbringen. In seiner Gegenwart, an diesem heiligen Ort der Nähe Gottes, erhalten wir neue Kraft und vielleicht sogar neue Ausrichtung für unser Leben.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine gesegnete Ferienzeit.