GLAUBE BEWEGT BERGE

Ich versichere euch: Wenn euer Glaube auch nur so gross wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Berg sagen: „Rücke dich von hier nach da, und er würde sich bewegen. Nichts wäre euch unmöglich. Mt.17,20

Geht es Dir auch so wie mir? Ich lese diesen Vers aus dem Matthäusevangelium und denke, mir: „Ja so einen Glauben wollte ich haben.“ Berge versetzen, und Unmögliches wahr werden sehen. Klar, das würde mich begeistern und das ist es, was ich mir für viele leidvolle Situationen, denen ich begegne oder von denen ich höre wünsche. Nicht, dass ich wundersüchtig wäre oder den Nervenkitzel und die Sensation suchen würde. Nein, wirklich nicht. Ich traue aber Gott alles zu. Auch Wunder. Die Bibel zeigt mir im Alten, wie im Neuen Testament das es einen lebendigen Gott gibt. Dieser Gott greift immer wieder in diese Welt und in das Leben von Menschen ein. Immer wieder durchbricht  Gott die logische Kette, in der sich die Dinge eigentlich entwickeln müssten. Da teilt sich plötzlich ein Meer und ein Ausweg für das Volk Gottes tut sich auf. Menschen werden gegen alle Logik geheilt und sogar Tote kommen wieder ins Leben zurück – Lazarus zum Beispiel. Wunder markieren das grundlegende Handeln Gottes in der Geschichte, und sie ereignen sich auch in Alltagssituationen wie bei der Hochzeit in Kana, wo Jesus Wasser in Wein verwandelt. So selbstverständlich Wunder für das biblische Weltbild sind, so wenig können viele unserer Zeitgenossen damit Anfangen. „Das sind doch alles Märchen“, wird gerne gesagt. Ich kann die Skepsis der Menschen gut verstehen. Wunder laufen wissenschaftlichen Erkenntnissen – den Naturgesetzen entgegen. Gott aber, davon bin ich überzeugt, will uns darauf aufmerksam machen, dass es da noch mehr gibt als das, was wir mit unseren natürlichen Sinnen wahrnehmen können. Es gibt eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit. Gott mischt sich unmittelbar, unerklärlich und souverän aus seiner unsichtbaren Welt heraus in unsere sichtbare Welt ein. Er schafft Heil. Das macht ein Wunder aus. Deshalb ist auch jedes Gebet, auf das Gott antwortet, ein echtes Wunder. Wunder sind Zeichen, Hinweisschilder auf Gott. Sie wollen zum Glauben hinführen. Ich will mich nicht entmutigen lassen – nicht vom Kleinglauben der Jünger von Jesus (lies mal die ganze Story in Mt. 20,14-20) und auch nicht von meinen negativen Erfahrungen. Mehrfach habe ich gebetet und nichts ist geschehen. Aber ein paar mal habe ich erlebt, wie Gott auf mein Gebet hin gehandelt hat. Deshalb: ich bete weiter. Und Du?

Stefan Pohl