BETEN – WENN NICHT JETZT, WANN DANN?

Viele Menschen, vielleicht auch Du, fragen sich: Was bringt das überhaupt, wenn ich kleiner Mensch bete? Ich selbst weiss sehr wohl, dass meine Kraft, meine Möglichkeiten und mein Einfluss auf das Weltgeschehen sehr begrenzt ist. Ich weiss aber auch, dass ich beim Beten nicht in den luftleeren Raum spreche. Ich trete in Verbindung mit dem Schöpfer und Erhalter dieses Universums. Ich glaube fest: Gott ist die entscheidende Kraft in dieser Welt und hat alle Möglichkeiten, zu jeder Zeit einzugreifen. Er hat das durch die Jahrtausende auch immer wieder getan und will es, so weit ich ihn verstehe, immer noch gerne tun.

Dass Gott menschliches Bitten hört und beantwortet, habe ich in meinem persönlichen Leben mehr als eimal erfahren. Nicht dass Gott der Erfüllungsgehilfe meiner Wünsche und Sehnsüchte wäre. Das ist er sicherlich nicht. Aber er hat sich mir gegenüber als verlässlich und grosszügig gezeigt. Das macht mich zuversichtlich.Wahrscheinlich kann mancher von euch, da auch eine Geschichte erzählen, oder?

Wenn ich also bete, dass Gott doch eingreifen soll in das Geschehen in dieser Welt, dann ist meine Hoffnung, dass er das auch tut, nicht unbegründet. Zudem werden wir Menschen mehrfach von Gott dazu aufgefordert und ermutigt zu ihm zu beten.

Eine der bekannteren Stellen dazu findet sich im Alten Testament im 2.Chronik 7, 13-15

Wenn ich den Himmel verschließe, sodass kein Regen fällt, oder Heuschrecken sende, welche die Ernte auffressen, oder meinem Volk Seuchen schicke, und mein Volk, das meinen Namen trägt, dann Reue zeigt, wenn die Menschen zu mir beten und 

meine Nähe suchen und zu mir zurückkehren, will ich sie im Himmel erhören und ihnen die Sünden vergeben und ihr Land heilen. Ich will auf alle Gebete achten, die an diesem Ort gesprochen werden,….

Natürlich, das ist hoffentlich selbstverständlich für uns, müssen wir beachten, dass der Text zu einer bestimmten Zeit, zu einer bestimmten Gruppe von Menschen, in einer bestimmten Situation geschrieben worden ist. Wir können ihn daher nicht Eins zu Eins übertragen. Ich glaube aber, dass es legitim ist festzustellen: Gott hört auf das Gebet von Menschen, die ihre Schuld erkennen, zu ihm umkehren, seine Nähe suchen und bereit sind auf ihm zu hören. Gott hat ein Interesse daran, dass es uns, unserem Land und auch Europa gut geht. Es wäre ein guter Schritt, wenn die Herrschenden wieder erkennen würden, dass da einer über ihnen steht. Es wäre ein guter Schritt eigene Schuld zu erkennen und reumütig umzukehren zu Gott. Ich bete für eine geistliche, gesellschaftliche und politische Reformation in Europa. Ich bete, dass Gott unser Land heilt.

Warum nicht?

Übrigens ein kleiner Schritt und vielleicht erster Schritt wäre es sich persönlich die folgenden Fragen zu stellen:

  • Wo sollte ich umkehren? 
  • Von welchen Verhalten sollte ich Abstand nehmen? 
  • Was kann ich tun um Gottes Nähe zu suchen?

Spannend ist natürlich, dass der Textabschnitt hier so ein „Wenn – Dann“ beschreibt. Nämlich: Wenn der Mensch betet, wenn er Gott sucht, wenn er umkehrt dann hört Gott und handelt.

Das klingt doch ganz wie eine Verheissung oder? 

Stefan Pohl